Vorgestern konnten Sie alle den schwierigen Start mit dem Kalinchen mitverfolgen. Und heute geht es um die Person, die von Anfang gespürt hat, dass die Sache nicht ganz rund läuft: Meine Hebamme C.
In der 18ten Woche trafen wir uns zum ersten Mal und ich möchte behaupten, dass wir uns vom ersten Augenblick sympathisch waren! Die Chemie hat einfach gepasst! Von nun an war ihre Telefonnummer in allen Telefonen gespeichert und ich durfte sie bei jeder noch so kleinen Frage anrufen. Sie beruhigte mich, als ich in der 25ten Woche Wehen bekam und stand mir, bei der Entscheidung Kaiserschnitt oder nicht, bei. Als das Kalinchen 7 Tage nach ihrer Geburt ein Mund-Nase-Dreieck hatte, blieb sie ruhig, erklärte uns die Situation und rief fast stündlich an um sich nach dem Zustand im Krankenhaus zu erkundigen.
Wegen jedem noch so komischen Windelinhalt konnten wir anrufen, komische Pickel und Ausschläge wurden per whatsapp versendet und nach schlaflosen Nächten, hatte sie den einen Tipp den wir brauchten.
Als es mir immer schlechter ging, war sie einfach da. Sie konnte die Situation bestens einschätzen und gab mir viel Kraft. Wenn sie da war, sprachen wir nicht nur über das Kalinchen, wir strickten zusammen und tranken Tee. Sie war einfach da. Ihre Besuche waren sehr wertvoll für mich.
Insgesamt kam sie 6 Monate lang mindestens einmal in der Woche um nach mir und dem Kalinchen zu sehen. Ihre Tipps und ihre Kraft haben mich gestärkt und dazu beigetragen, dass ich keine stationäre Therapie machen musste.
Ohne C. wären diese Monate unerträglich gewesen.
Was ich damit sagen will ist folgendes: Hebammen sind die wichtigsten Ansprechpartner für Frauen vor und nach der Geburt! Sie sind nicht nur für das Kind wichtig, nein im Gegenteil ich finde, sie sind enorm wichtig für Mütter!
Wenn ich die Aufrufe und Proteste für Hebammen lese und realisiere, wird mir schlecht: Was ist das für ein Land, in dem einer der ältesten Berufe dazu gezwungen wird, auszusterben? Ich kann verstehen, wenn viele junge Frauen sich gegen den Beruf als Hebamme entscheiden, die Perspektiven in den nächsten Jahren sind einfach zu schlecht!
Meiner Meinung nach muss die Politik drastisch eingreifen und es muss gesichert werden, dass jede Frau 1. so gebären kann wie sie möchte und Hausgeburten finanziell kein Risiko für eine Hebamme sind und 2. jede Frau nach der Geburt eine Top-Behandlung bekommt .
Hebammen sind wichtig, sie haben ein Gespür dafür, wenn es Mutter und Kind nicht gut geht!
Hebammen sind wichtig, sie gebären unsere Kinder und geben uns Schutz !