Die Liebe ist etwas Eigenartiges. Sie kommt und sie geht. Immer und immer wieder sortiert sie das Leben. Mal bricht sie Herzen, äußert sich in körperlichen Schmerzen und gibt einem das Gefühl, dass das Leben nie wieder schön sein kann. In anderen Momenten durchflutet sie alle Adern und Muskeln und der ganze Körper bebt vor ihr. Liebe verändert das Leben, sie macht dich euphorisch, stark und mutig.
Ein Leben lang suchen wir nach ihr, intensivieren sie, reflektieren unsere Gefühle und streben nach diesem einem Gefühl in unserem Körper. Wir werden enttäuscht, wir enttäuschen und manchmal scheitern wir an ihr. Die Liebe ist unser stärkstes und gleichzeitig schwächstes Gefühl.
Und dann passiert etwas, dass unser bis dahin gelebtes Liebesgefühl komplett durcheinanderbringt. Auf einmal spüren wir bedingungslose Liebe und lieben, obwohl wir überhaupt nicht wissen, wen wir da lieben. Mutterliebe ist noch viel eigenartiger. Sie rauscht durch unsere Adern, geht bis in die Selbstlosigkeit und ist die stärkste Form, die Liebe mit sich bringt. Wir verlieren uns in ihr, sie raubt uns Kraft und schenkt uns im gleichen Moment den Grund für unser Leben.
Ich habe oft geliebt in meinem Leben. Habe Menschen verloren, sie weiter geliebt. Habe versucht zu entlieben und suche bis heute nach der Antwort, wie ich einen Menschen lieben kann, der mich nicht liebt. Ich liebe auf unterschiedlichste Arten. Meine Familie, die ich schon mein ganzes Leben liebe und die mir gezeigt hat, wie Liebe geht. Meine Freunde, mit denen sich die Liebe entwickelt hat, denen ich es sagen kann und die zusammen mit ihr wachsen. Die schwerste und komplizierteste Liebe ist die zum Partner. Wir kämpfen, reden, enttäuschen, lachen, sind durchströmt von Gefühlen und geben uns so viel. Denn wir stellen Bedingungen, die uns manchmal im Weg stehen.
Mutterliebe – Kann ich noch mehr geben?
Lange habe ich nach der Liebe gesucht, nach diesem Gefühl, das den Körper durchströmt, das bedingungslos da ist und niemals endet. Und ich habe sie gefunden. Ich spüre sie jeden Tag. Und doch frage ich mich: Kann ich mehr geben? Ist das, was ich gebe genug? Manchmal mag sie übertrieben sein, für andere nicht nachvollziehbar und an vielen Stellen bestimmt überflüssig. Doch ich bin davon überzeugt, dass das einzige was wir unseren Kindern bis zum bitteren Ende geben können, die Liebe ist. Bedingungslose Gefühle, die auf beiden Seiten nie enden.
Mutterliebe ist die ursprünglichste Form der Liebe und ich wäre bitter enttäuscht, wenn es sie nicht geben würde. Sie macht mein Leben bunter, meine Geduld größer und meine Tage heller. Und sie macht meine Liebe noch stärker. Meine Liebe zu all den Menschen, die mich umgeben und meine Liebe zu meinem Mann. Den ich beschützen und lieben will.
2 comments
Liebe Märry,
ich bin neu in der Bloggerwelt und habe dich gerade gefunden. Ich mag Deine Art zu schreiben sehr und freue mich schon auf heute Abend, wenn meine kleine Tochter im Bett ist, und ich durch deinen Blog stöbern kann.
Viele Grüsse aus dem verschneiten Frankfurt,
Laura
Was kann man noch geben?
Für mich ist es sehr wichtig, zu erkennen, dass zu bedingungsloser Liebe auch gehört, dass man an den richtigen Stellen Grenzen setzt oder Freiräume gibt.
Grenzen: Für vieles bekommt man keinen Beifall, aber damit “gibt” man dem Kind einen Kompass und Orientierung!
Freiräume: Wenn ich andererseits dem Kind bestimmte Freiräume gebe, schenke ich ihm mein Vertrauen und gebe ihm Selbstvertrauen, weil es lernt, dass es ganz allein, auch ohne meine Hilfe, Dinge bewältigen kann.
In beiden Fällen, gebe ich meine Liebe, aber nicht vordergründig, wie durch ein materielles Geschenk, sondern indem ich das Kind leite und mich dabei selbst zurück nehme. Und das bedeutet auch, dass ich für diese Form der Liebe oft nichts zurück bekomme. Ich gebe also Liebe auch ohne die “Bedingung”, etwas dafür zurück zu bekommen, das sind daher für mich auch wichtige Ausprägungen der bedingungslosen Liebe!