Ich kann es gerade niemandem Recht machen. Man ey. ( Liebes Kalinchen das ist hier das Internet ich darf hier ey sagen und kacke und das SCH Wort auch! ).
Die Tucker und ich haben Funkstille weil sie meine Probleme nicht aushalten kann. Ich kann ihre Art gerade nicht aushalten, gerade jetzt bräuchte ich SIE, um Kaffee zu trinken, mich auszuheulen, Druck für die Arbeit zu bekommen und um sie mal in den Arm zu nehmen. Ich vermisse das. Aber da wir beide stur sind wird das bestimmt noch ewig dauern.
Der Mann des Hauses, aka Vater das Kindes und ich streiten uns gerade wieder so oft. Ich bräuchte gerade jeden nötigen Halt, jede Form von Unterstützung und er ist oft nicht in der Lage das zu geben. Ich weiss, dass ich Samstag im Bett gelegen hab; mir ist das hier echt einfach zu viel und ich will meine Ruhe. Die Küche macht sich aber leider nicht von selber und das Kind MUSS gelüftet werden, die ist ja sonst nicht zum aushalten. Ich hab auch keine Lust hundert Tassen wegzuräumen und erstmal zu räumen um mich wohl zu fühlen. Ich mag dich trotzdem sehr gerne, aber das muss besser werden!
Die Bachelorarbeit und ich sind gerade keine Freunde. Ich kann mich kaum konzentrieren und tippe tagelang an einem Satz rum. DOOF DOOF das muss endlich besser werden.
Und jetzt der SCHLIMMSTE und traurigste Teil: Das Kalinchen
Mir tut es so Leid, dass ich hier rumhänge, dass ich so streng bin, dass ich wenig lache, dass du dich viel selbst beschäftigen musst. Das wird besser, wirklich! DU bist so ein wundervolles, liebes, schlaues, selbstständiges, lustiges Kind. Ich bin Stolz und zwar jede Minute. Ich liebe deine Briefe, deine Bilder, dein Lachen und die Luft die du ausatmest. Ich würd gerne wieder mehr Mama sein, weniger eine gestresste Erziehungswissenschaftlerin die gerade im Schlafanzug (UM HALB 12!!) am Pc sitzt und sich über irgendwas schlau macht was sie in 10 Minuten eh wieder vergessen hat. Ich will mit dir draussen die Welt unsicher machen, mit dir lachen und Quatsch machen. Ich bin aber nachmittags so ko, genau wie du, wenn du nach deiner “Arbeit” nach Hause kommst. Du gehst nämlich nicht in die Kita sondern zur Arbeit wie der Papa und das find ich treffend. Nach 8 Stunden bist du ko und ich hab da für Verständnis und genau das ist gerade unser Problem. Wir sind beide müde und schlapp und fangen dann an, uns anzugehen. Meine Erna das wird besser, ich weiss das! Lass das Wetter besser werden, lass diesen Monat rumgehen und dann können wir wieder gemeinsam strahlen. Und eine Bitte habe ich noch: Auch wenn ich dir hundertmal am Tag sage wie sehr ich dich lieb habe, freu dich einfach drüber! Sei nicht genervt weil Mama schon wieder sowas sagt, ich hab dich wirklich sehr lieb, mit Bauchkribbelnd und Tränen in den Augen.
Leider kann ich es mir auch nicht Recht machen, Anna hat mal von Listen erzählt die sich zu neuen Listen aufstauen. Läuft hier auch so, jede Woche eine TO DO Liste, die ich eigentlich am Montag nur ergänzen könnte. Ich bin unzufrieden, mit mir, meinem Schreibstil was das wissenschaftliche Scheiben angeht, meinen Haaren, meiner Figur die leider gerade mehr wird, dem Chaos in allen Räumen, der Ungemütlichkeit und der Situation allgemein. Ich hab aber wirklich keine Lust mehr auf nörgeln und abhängen. Ich will Motivation und ein Ziel. Ich will Ich sein, laut Lachen, Spass verbreiten, für andere da sein und nicht mehr die Last von anderen sein.
So, viel zu viel ich weiss. Musste aber raus.
Bist du heute zufrieden?
FrauRaufuss
1 comment
Ich kann so, so, so gut verstehen, was du da schreibst. Das erinnert mich an die Zeit, als ich auch noch zur Uni gegangen bin. Nur hier mit dem Unterschied unter der Woche komplett vom Papa und Sohn getrennt zu sein und sie nur am Wochenende zu sehen, wo ich trotzdem oft genug noch etwas für die Uni machen musste. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie das besser geworden ist. Da hatte ich auch das Gefühl, ich könnte es niemanden recht machen. Und der Papa hat da immer zu mir gesagt “Hauptsache, du machst es so, wie du willst. Recht musst du es nur dir machen” und damit hatte er eigentlich gar nicht so unrecht. Denn sobald ich mehr das gemachte habe, was ich will und wann ich das will, hat es auf einmal funktioniert.
Heute bin ich glücklich, ja! Überglücklich und zufrieden, dass meine Unizeit vorbei ist. Deswegen habe ich auch nicht direkt den Master gemacht. Da habe ich ja immer noch den Plan, dass ich das eher in de Elternzeit vom zweiten Kind machen würde. Aber sonst bin ich zur Zeit zu 100% zufrieden. Weil gerade alles “läuft”. Und das ist schön. Aber auch so anstrengend, weil es so vieles auf einmal ist…