Ich merke seit Wochen, dass etwas mit mir nicht stimmt. Ich bin müde und schlafe schlecht. Ich habe Hunger und esse kaum noch und wenn dann stopfe ich alles in mich rein. Ich habe kein Gefühl mehr für Freude und Trauer. Ich weine viel und bin unglücklich. Ich verschließe mich und nehme immer weniger am aktiven Leben teil.
Es ging mir schon einmal so schlecht. Nach der Geburt vom Kalinchen hat diese Phase 8 Monate gedauert.
Ich kann die Zeichen deuten und setze mich damit auseinander. Ich spreche mit anderen und versuche mich nicht zu verkrümmeln.
Aber ich will weinen und schlafen. Liege ab 18 Uhr im Bett und bin ko, ko vom Nichts tun.
Depression ist scheiße. Sie erwischt dich in den unpassendsten Momenten und Phasen des Lebens. Sie ist immer um dich. Sie nimmt dich ein und regelt deinen Tag. Sie schenkt dir gute und schlechte Tage und stumpft dich ab.
Heute ist ein guter Tag: ich war einkaufen und habe gekocht. Es ist 14 Uhr und ich habe noch keinen Mittagsschlaf gehalten. Ich bin in der Lage zu tippen und zu reden. Geweint habe ich noch nicht.
Montag ging es mir schlecht. Ich habe viel geweint, die Depression hat mich im Griff. Ich will das nicht.
Warum ich da offen drüber rede? Es geht mir scheiße, so richtig scheiße. Ich habe Angst vor der Zukunft und Angst vor der Vergangenheit. Alles frisst mich auf und ich wünschte ich könnte tief in ein Schneckenhaus kriechen. Einsam grübeln und weinen.
Ich bin krank. Krank vor Trauer, Krank vor Einsamkeit. Dabei bin ich gar nicht einsam. Das Kalinchen gibt mir die Kraft nicht zu weinen am Nachmittag. Die Tucker zwingt mich zu essen und die Sonne zu genießen. Lars hört mir zu und ermutigt mich Schritt für Schritt neue Wege zu gehen und Entscheidungen zu treffen und Kalinchens Papa hört mir zu, nimmt mich in den Arm und hat Verständnis dafür, dass ich nicht reden möchte und nur liegen will.
Ich will kein Mitleid, ich will in den Arm genommen werden, ich will weinen und dafür Verständnis bekommen. Tatsächlich haben mich die Erzieher in der Kita in den letzten Tagen öfter weinen als lachen sehen. Ja so ist das halt, wenn man krank ist. Es geht einem nicht gut.
Heute ist ein guter Tag. Die Sonne scheint. Vielleicht regnet es morgen. Wer weiss das schon…
FrauRaufuss
41 comments
Fühl dich ganz fest gedrückt.
Wer sind “die Tucker”???
Alles Liebe
Paola
Die Tucker ist meine beste Freundin. Danke dir! Das Wochenende war so schön und tat gut!
Oh man, wenn ich das so lese, fühle ich mich zeitversetzt. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich war lange in der Spirale und habe lange gebraucht. Ich habe nie eine Strategie entwickelt, aktuell geht es mir insgesamt gut. Aber ich habe immer Angst, dass es zurück kommt, dieses Gefühl. Ich hoffe, dass du für dich einen Weg findest, vielleicht lässt du uns daran teilhaben. Viele Grüße Bella
Dieses Gefühl kenne ich sehr gut. Ich hab immer gehofft, dass es nie wieder zurück kommt! Fühl dich gedrückt!
Auch ich schicke dir unbekannter Weise eine dicke Umarmung!
Auf deinem Profilbild lachst du soo toll, ich hoffe das du bald wieder so lachen kannst!!
Liebe Grüße
Annika von Mami & Bebii
Danke! Heute konnte ich lachen, ich hoffe der Tag morgen zeigt mir Sonne!
Oh ja, es kann einen auffressen. Und trotzdem hältst Du den Kopf hoch! Das macht Dich stark und mutig! Ich drück Dich ganz fest! Caro
Ich drück dich zurück !
Ach, Liebes! Es tut mir so leid, dass ich so weit weg bin von dir! Wie gerne würde ich morgens zu dir kommen, dich zu einem schönen Spaziergang abholen, mit dir zusammen was Leckeres kochen und dann das Kalinchen abholen und mit ihr zusammen was Schönes machen. Meine drei Minions würden über dich kommen und du wärst definitiv beschäftigt. Und abgelenkt! Ich weiß, dass macht es nicht weg. Vielleicht nicht mal besser. Aber wir ham dich so lieb – DAS würde doch ein bisschen helfen, oder? Wenn wir uns mit ganz viel Liebe um dich wickeln würden? Bildlich gesprochen. Oder nee… ganz in echt. Ich drück dich aus der Ferne. Und ich finde es gut und tapfer, dass du darüber schreibst. Liebes Eichhörnchen. <3
Ach Du Liebe, scheiße! Ich kenne das Gefühl. Mir tut es auch gut, darüber zu reden. Und, dann wieder zu schweigen. Bis es vorbei ist. Du bist nicht allein. LG JuSu
Ich finde es super, das Du so offen darüber sprichst, vor allem sprichst Du mir aus der Seele…allerdings habe ich keinen Papa zu meinem Kind, denn der will seit 7 Jahren keinen Kontakt zu Robin, meine Eltern….haben kein Verständnis für Depressionen, weil sie so was nicht kennen und Freunde möchte ich damit nicht belasten…..also alleine durch :( Zumindest weiß ich wieder mal, das es mir nicht alleine so geht, was die Sache allerdings nicht besser macht. Ich mag mich auch am liebsten verkriechen, liegen, schlafen…..aber ich muss da sein, da sein weil meine Familie genau noch aus 4 Leuten besteht, meine Eltern, mein Kind und ich……ab und an, ganz selten kann ich mein Kind mal zu meinen Eltern geben….ok er ist 13 und kann sich alleine beschäftigen, trotzdem muss ich doch als Mutter funktioneren…..es geht auch meist irgendwie……aber Freude? Freude macht mir schon lange nichts mehr……..Aber es tut trotzdem gut zu wissen, das man nicht alleine ist mit seinem Leid…..Danke für Deinen tollen Bericht
Danke für deine Worte! Such dir ein Hobby, ich werde wieder mehr nähen dabei kann ich abschalten und habe keine Zeit zum Grübeln!
Auch von mir unberkannterweise eine dice Umarmung =)
Ich weiß wie du dich fühlst, da ich selber an Depressionen leide und diese mein Leben im Griff haben.
Sie bestimmen wann es mir gut und wann es mir schlecht geht.
Die Medikamente, die ich nehmen muss, bestimmen dies mit, wenn auch nur indirekt.
Sie sorgen dafür, dass mein Serotoninspiegel nicht so schnell sinkt.
Doch manchmal können schon Kleinigkeiten dafür sorgen, dass es mir schlecht geht und die Medikamente gar nichts nützen.
Danke, dass du uns an deinen Gefühlen teilhaben lässt.
Das gibt mir Mut endlich selber einen Blogeintrag über Depressionen zu schreiben.
Liebe Grüße
Viviann alias Cosmic McCoy
Ich wünsche dir, dass du bald wieder eine gute Phase hast und deine Krankheit in den Hintergrund gelangt.
Ich finde es bewundernswert, dass du so offen darüber schreibst und anderen denen es genau so geht Mut machst, darüber zu sprechen.
Alles Liebe
Verena von youngmumblogging
Danke, dass Du Dein Empfinden, Deine Krankheit mit uns teilst und darüber erzählst. Ich wünsche Dir alles Gute und baldige Besserung. Depression ist ein wichtiges Thema, gerade weil sie zu unrecht zu tabuisiert wird.
Liebe Grüße, Sonja
WOW, Hut ab dass du da so offen drüber redest.
Von mir gibt es einen doppelten Espresso, Schokolade und den eindringlichen Wunsch, dass du immer Freunde um dich hast, die dich nehmen wie du bist und dass du immer den Punkt erkennst, an dem es alleine nicht mehr geht. Du bist viel normaler als du denkst und noch viel stärker sowieso.
Unbekannte, aber liebe Grüße,
Sarah
Ich bin ganz zufällig hier gelandet. Bitte lass Dir helfen und Dich nicht vom schwarzen Hund verführen! Alles Liebe!
Und lies das mal, wenn Du magst:
http://www.engelundbanditen.de/blog/der-schwarze-hund/
Danke dir!
Liebes,
ich kenne Dich ja leider kaum, aber als wir uns letztens trafen, habe ich dich als sehr stark empfunden.
Ich hoffe, dass du die Stärke in dir findest, dich auf das Schöne und Gute in Deinem Leben zu fokussieren und diesen grauen Mantel abzulegen und langsam aus dem dunklen Tal aufzusteigen. Ich denke, Deine Ehrlichkeit ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ich drücke dich ganz fest und wünsche Dir das Allerbeste.
Alles Liebe, Imke
Liebe Imke, ich glaube diese Stärke wird mich wieder retten. Es ist einfach zu viel passiert was mich klein gemacht hat! Ich drücke dich und hoffe auf weitere lustige geheime Handygeschichten!
Auch von mir unbekannter Weise eine feste Umarmung, kenne das leider viel zu gut. Wir müssen immer auf uns achten, ausreichend Schlaf, Bewegung, Erholung…. Ein ewiger Kampf, der nie enden wird. Gerade das mit dem Essen ist mir so vertraut. Ich esse dann immer soviel bis es weh tut, bis ich mich spüre, um mich dann noch schlechter zu fühlen. Durch eine lange Psychotherapie hab ich es jetzt einigermaßen im Griff. Ich schick dir ein bisschen Kraft von mir rüber <3. Liebe Grüße Christine
Auch von hier alles Gute und: ich kenne depressiv sein, aus erster Hand sozusagen.
Bekommst du denn professionelle Hilfe? Ich halte das bei Depressionen für unerlässlich, die Profis an sich ranzulassen und weil ich hier nichts dazu gelesen habe, dachte ich, ich frag mal.
Alles Gute und nimm dir alle Hilfe, die du kriegen kannst. Alle. Wirklich alle.
Maike
Hallo! Wir kennen uns zwar nicht aber ich kenne dieses Gefühl leider auch sehr gut und finde es super dass du darüber sprichst – nichts ist schlimmer als es tot zu schweigen! Ich spreche auch offen darüber dass ich an Depressionen litt, Panikattacken bin ich nicht ganz los aber man lernt damit umzugehen :) Wir kennen uns nicht und vielleicht bist du bereits in Behandlung aber falls nicht möchte ich dir raten auch einen Arzt aufzusuchen, darüber zu reden und gegebenenfalls auch Medikamente anzunehmen. Ich habe das damals (vor ca. 15 Jahren ) auch gebraucht und es hat mir geholfen aus der Spirale raus zu kommen. Dann noch einige Male bei den Rückfällen und seit ca. 5 Jahren gar nicht mehr. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute, falls du reden möchtest oder Fragen hast kannst du mir gerne mailen und Depressionen brauchst man keinesfalls zu tabuisieren -. ist eine Krankheit wie jede andere nur dass sie eben die Seele betreffen :)
Alles Liebe
Sabine
Hallo,
ich habe gerade diesen Post gelesen und was soll ich sagen “ich heute gerade” und kann dieses “Gefühlschaos” so nachempfinden.
Unbekannterweise sei ganz fest gedrückt und umarmt!!!
Alles erdenklich Gute
Patricia
hallo, ich kann dich sehr gut verstehen, ich leide seit Jahren an depressionen die eigentlich immer im Harbstkamen und dann beim ersten Schnee verschwanden, jedoch seit letztem Jahr sind sie Dauergast … Medikamente habe ich versucht , leider habe ich davon arg zugenommen, was zu weiteren Deprsi führte jedes Kilomer auf der waage hat mich weiter runter gezogen ( da ich erst innerhalb von 2 jahren von 135 kg uf 80 kg abnahm und mich jedes kilo mehr ärgert, was bei den Medis n icht ausbleibt) nach den Medikamenten hatte ich in 4 wochen fast 9 kg das musste aufhören.. ich sitze oft da und weine hab zu nichts Lust am liebsten würde ich manchmal nicht aufstehn , fresse alles in mich rein… und manchen tag nichts .. manchen tag rauch ich nicht anderen tag 1 schachtel und mehr …wenn ich meine Fellflöhe nicht hätte , wüßte ich nicht wo ich schon wäre .. oft genug stand ich vor der Hürde und hab überlegt rüberzuspringen.. aber das erfordert viel Mut … hinzu kommt meine Krankheit die mich einschränkt und immer wieder kommt .. und wenn du in demLand kein Geld hast biste hat dazu verdmmt wenn es nur durch bezahlbehandungen geht und du hast es nicht zum sterben verurteilt na ja sei es wie es ist .. muss ich durch .. und schaun wohin die reise noch geht .. dir wünsch ic gute beserung und dass du drüber weg kommst …
Liebe Frau Raufuß,
ich wünsche dir viel Kraft und Stärke aus der Krankheit herauszufinden. Auf der anderen Seite des Berges scheint die Sonne, du schaffst es dahin!
Viele Grüße,
Julia
Ich schließe mich Sabine an: Zum Arzt gehen! Eine Zeit lang Medikamente zu nehmen ist kein Zeichen von Kapitulation, es hilft, die Dinge wieder in Balance zu sehen. Erst wenn nicht immer alles über einem zusammenschwappt, hat man die Energie, sich um die richtige Heilmethode zu kümmern: Eine Therapeutin finden!
Hallo…
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!
Halte dich ganz fest, an denen Menschen, die dich lieben!
Gib nicht auf!!! …nach jedem Regen, kommt immer Sonnenschein!
Liebe Grüße, Karin
Süße, ich weiß wie Du Dich fühlst, ich kämpfe auch immer wieder damit! Es ist eine Krankheit, inder man sich immer wieder im Kreis dreht. Du musst diesen Kreis durchbrechen, indem Du das positive intensiver zu leben versuchst! Ich habe Dich kennenlernen dürfen und bin sehr froh darüber! Du schaffst das, da bin ich mir sicher, denn Du bist STARK; LIEBENSWÜRDIG; GLÜCKLICH; VERRÜCKT (und das ist gut so); SELBSTBEWUSST rundum genau richtig so wie DU bist! Ich drück Dich ganz dolle arg!
<3 <3 <3 <3 <3 <3
Ganz liebe Grüße
Melanie
Hallo,
ich bin zufällig hier vorbei gekommen und finde es klasse, dass du so offen darüber sprichst und dich in der Hinsicht nicht versteckst.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du aus dem Kreis schnell wieder raus kommst. Lass dir helfen und dich nicht unterkriegen :)
Liebe Grüße Lisa
Schon beim ersten Lesen liefen die Tränen. Und jetzt wieder. Heute ist so ein Tag- es regnet. In mir. Obwohl draußen die Sonne scheint. Manchmal scheint der Weg zu schwer, zu mühsam. Ich will dann aufgeben. Aber das geht nicht. Die Kinder, der Mann. Sie brauchen mich.
Ich kann dich so gut verstehen, es nachempfinden. Vielleicht kommt Morgen ein guter Tag, mit Sonnenschein, auch in mir. Dir wünsche ich das auch!
Hallo du,
Es ist wunderbar, dass du deinen Gefühlen Raum gibst und du sie aufschreibst. Ich habe ein ganzes Buch davon und es tat so unendlich gut, die Wut, Angst und Verzweiflung, aber auch die schönen Momente aufzuschreiben. Es ist ein Stück weit befreiend. Ivh kenne dich nicht persönlich, aber ich weiss 200% wie es dir geht.
Kämpfen lohnt sich. Mir geht’s heute wieder richtig gut. Verlass dich auf dich. Dicke Umarmung. Setomi
Diese Krankheit ist wirklich schlimm.
Ich hatte “depressive Verstimmungen ” in der Schwangerschaft Dank meiner Hebamme habe ich es geschafft da durch zu kommen. Es war so schrecklich!
Ich drücke dich sehr und wünsche dir überwiegend gute Tage! Herzlichst, Conny
Hallo, ich bin ein Mann und habe die gleichen Probleme wie du. Das Geht jetzt seit 2010 und ohne Professionelle Hilfe würde es auch nicht gehen. Hab den Mut und lass dir helfen. Sei auch von mir Fest gedrückt wenn du magst.
Manchmal stolpert man über Worte und manchmal ist genau dann, der richtige Zeitpunkt. Diese Spirale ist ein stetiger Kampf. Ich bin Angstpatientin mit starken depressiven Phasen und phobisch.
Ich hab keine Strategie – oder vielleicht doch – ich hab einfach beschlossen, diese guten Phasen aus zu kosten und Kraft aus dieser für die schlechten Phasen zu schöpfen. Dann hoffe ich, das diese Kraft in diesen Zeiten reicht.
Aber es ist jeden Morgen ein Kampf. Jeden Tag und nicht immer gehe ich als Gewinnerin aus diesem.
Ich drücke Dich liebes – in guten und ich schlechten Phasen!
JesSi Ca
Die guten Zeiten müssen überwiegen! Drück dich zurück!
Fühl dich gedrückt! Ich verstehe dich sehr, ich litt selber. .. ich drücke dir die Daumen, dass du bald einen Weg findest glücklich zu werden.
Du Liebe, fühle dich fest gedrückt! Du bist stark, das bist du ganz sicher! Kämpfe weiter, für deine Tochter, für dich – denn es lohnt sich für die vielen Tage, an denen die Sonne wieder scheint!!! :*
Danke, der Text ist ja vom letzten Jahr und mir geht es wirklich viel besser!
[…] habe den Beitrag von Frau Raufuss gelesen , auf Twitter nach postpartalen Depressionen gefragt […]