8 Wochen. 8 Wochen kleiner Knirps, Mama von zwei Kindern, Wäsche ohne Ende, Bedürfnissen, die neu sortiert werden mussten, vielen Sorgen und viel viel Liebe. Moment des Monats: FamilieRaufuss sitzt komplett im Auto, die Sonne scheint, das Baby gurgelt vor Glück, der Rest singt und für einen kleinen großen Moment war und ist unser Glück perfekt.
Die Sorge um das Baby
Dass unser Start nicht perfekt war und der kleine Mann mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, hat die Sorgen um ihn nicht kleiner werden lassen. Aber leider geht das mit dem-nicht-rund-laufen munter weiter. In der letzten Woche entdeckte ich morgens erbrochenes Blut auf seinem Schlafanzug. Den Nachmittag verbrachten wir in der Klinik und suchen nun immer noch nach der Ursache. Meine Sorgen sind riesig, lassen mich zwischendurch kaum schlafen und doch könnte ich glücklicher nicht sein. Sein Lachen ist für mich wie eine Droge. Ja, die Raufuss ist noch immer auf Hormonen.
Der Spagat zwischen den Kindern
Über vieles habe ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht. Was brauche ich als Unterstützung, damit ich keine erneute Depression bekomme? Was können wir bestmöglich vorbereiten, um die Zeit entspannter nutzen zu können? Was brauchen wir in den ersten Tagen nach der Geburt? Was es aber heißt plötzlich zwei Kindern gerecht zu werden, darüber habe ich mir keine allzugroßen Gedanken gemacht. Kurzum: der Spagat ist hart und die ein oder andere Träne läuft mir noch immer über das Gesicht. Für das große Kind ist die Umstellung wohl mit am schwierigsten: das Baby weint, möchte gestillt werden, braucht eine neue Windel und niemand hat Zeit für Beschäftigung und es gibt keine Rund-Um-Bespassung mehr. Mir tun die Tränen, die dann kullern sehr weh aber ich bin davon überzeugt, dass ich trotzdem genug Zeit für sie habe und das vom Thronschmeißen nach sechs Jahren einfach total doof ist. Der Abend gehört uns beiden. Wir liegen im Bett, lesen, reden und kuscheln ganz fest. Was uns hier hilft ist die Suche nach neuen Routinen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wir den kleinen Bruder nicht mehr umtauschen sollen.
Wie ich mich fühle?
Glücklich. So richtig, Ja, ich bin müde, mache mir Sorgen und es könnte alles wesentlich entspannter laufen. Nach und nach wird auch der Alltag mehr zum Alltag. Mit Baby zum Schwimmkurs, zum Fußballturnier und mit beiden Kindern einkaufen? Manchmal fühle ich mich so, als wäre es nie anders gewesen. Aber ich bin ehrlich: die Umstellung ist anstrengend, ich bin noch weniger selbstbestimmt, schaffe vieles meiner ToDoListen einfach nicht und sehne mich manchmal ganz alleine auf eine Insel. Na gut, den Mann würde ich mitnehmen. Dann reicht aber eine ausgiebige Dusche, ohne Baby im Bad, und alles ist wieder gut.
Das Baby wird groß
Der kleine Knirps legt kräftig an Gewicht zu, die ersten zwei Größen wandern aus dem Schrank und wenn er so auf einem liegt, ist er ganz nicht mehr so klein. Er hebt seinen Kopf, grinst und lacht ganz viel und erzählt am liebsten seiner großen Schwester was hier so passiert.
8 Wochen sind um. Wir werden jeden Tag besser und wenn ich ganz ehrlich bin: es hätte viel viel chaotischer und unentspannter werden können. Denn eigentlich ist der kleine Mann ziemlich pflegeleicht, solange seine Routinen eingehalten werden und Mama mit dem Essen sofort bereitsteht.
Frauraufuss ist happy, auf Glücks-Still-Hormonen und hofft auf viel Gesundheit für den kleinen Mann!
Wie habt ihr die Umstellung von 1 auf 2 Kinder wahrgenommen?
frauraufuss
5 comments
Meine Große hat auch mal Blut erbrochen. Da bin ich auch recht panisch geworden. Meine Hebamme meinte damals nur, dass das auch von meiner ( immer mal wieder) wunden Brustwarze kommen kann. Sonst hatte sie auch nichts.
Liebe Silke!
Leider waren es nicht meine Brustwarzen, das hatten wir auch erst vermutet und uns dann sogar gewünscht. Würde das Problem kleiner machen…Liebe Grüße
Mein Sohn hat auch öfter Blut gespuckt. Hebamme und Kinderäztin waren sicher, dass es von der Brust kommt, die Frauenärztin konnte nichts an der Brust finden. Es muss aber von der Brust gekommen sein. Äußerlich war nichts zu sehen (also nicht wund), jedoch kam beim Abpumpen dann auch Blut. Ich habe dann auf einer niedrigen Stufe gepumpt (ohne Blut), bis es besser wurde und auf der Seite nicht gestillt. Da es aber immer wieder kam, habe ich letztenendes auf der Seite abgestillt und nur noch die gute Seite genommen. Ging auch und endlich kein Blut mehr.
Die fehlende Selbstbestimmung war damals u.a. auch das Problem meiner Depression. Jetzt mit dem Wissen, daß es so ist und auch wieder vorbeigeht, macht es einem leichter. Das muß ich mir aber immer wieder bewußt machen “es ist alles nur eine phase” und bald werde ich Stück für Stück mein, nicht mehr Altes, aber Neues Mein Leben zurückhaben….mir fällt es sehr schwer 100 Schritte zurückzuschalten, denn ich bin selbständig und versuche nebenbei noch soviel wie möglich zu schaffen, doch das funktioniert nicht. Ich sag immer zu meinem Mann, früher waren wir 200% für ein Kind. Doch jetzt mit 2 Kindern bleibt es bei 200%, demzufolge müssen alle % neu verteilt werden und es kann nicht so weitergehen wie vorher….Kluge Worte, wenn ich das mal akzeptieren würde:-)
Bleib tapfer und versuche den Moment zu genießen.
Wir sind seit fünf Wochen nun zu Viert, und ja – manchmal hat man einfach das Gefühl es fehlen zwei Arme. Unsere Große macht das eigentlich super nur abends und nachts wollen sie manchmal beide Mama auf einmal bei sich haben, da fließen schon Mal Tränen, auch bei mir. Die Große will dann mich ganz alleine bei sich haben, ohne Baby das zeitgleich gestillt werden will, und Papa darf dann auch nicht einspringen. Aber Tag für Tag gewöhnt man sich mehr an die Umstellung. Euch weiterhin eine gutes Einleben!